
Tag 2: Milton kommt an Land
Gerade eben (Zeitpunkt vom obigen Screenshot) kam die Nachricht, dass Milton südlich von Tampa die Küste von Florida erreicht hat. Ich habe aus dem Fenster geschaut und sah moderat wehende Palmen und mein trockenes Auto.
Herzlichen Dank an Werner und seine Freunde, dass ich bei ihnen unterkommen konnte. Hier in Fort Lauderdale (roter Pin) hat Milton bislang und voraussichtlich keine großen Auswirkungen. Es hat zwischendurch kurz geregnet und der Wind ist deutlich spürbar. Bei etwa 33C und super extrem hoher Luftfeuchte, tut die Brise sogar gut.
Eigentlich bin ich in Melbourne untergekommen. Das Hotel habe ich nach der Landung gestern zum Übernachten und Frühstücken genutzt. Gegen 8 Uhr habe ich mich auf dem Weg nach Süden gemacht. Wie man auf obiger Grafik sehen kann: die richtige Entscheidung. Hier fällt kaum Regen und die Windgeschwindigkeiten sind moderat, sodass für Leben und auch für den Mietwagen keine Gefahr besteht. Das sehe ich für Melbourne am Cape Canaveral oder noch weiter nach Norden nicht. In den Nachrichten zeigt man überflutete Straßen, umgeknickte Strommasten etc.
Was schwierig war: Einkaufen. Ich hatte gestern beschlossen, noch bevor ich ins Hotel fahre, einkaufen zu gehen. Dies konnte ich mir von der Backe schmieren, da das Flugzeug eine Stunde Verspätung hatte und ich danach 1,5 Stunden in der Schlange stand um den Mietwagen zu bekommen. Zum Glück kam ich sehr schnell durch die Einreisekontrolle. Dieser Mann hatte auch dazu geraten, noch schnell einkaufen zu gehen. Er meinte auch, dass ich eventuell Sachen kaufen müsse, die ich normalerweise nicht essen würde. Ich habe gefragt, was er damit meint: „Alles andere könnte ausverkauft sein. Vielleicht musst du 3 Tage von Kartoffelchips leben.“
Da ich also nicht am Abend einkaufen konnte, wollte ich dies am Morgen erledigen. In Melbourne, wo ich eine unruhige kurze Nacht hatte, habe ich nur einen mit Müllkontainern verbarrikadierten Walmart gefunden. Also fuhr ich ohne alles los nach Fort Lauderdale. Dort habe ich eine echte Odyssee von einem Laden zum anderen erlebt um alles zusammen zu kriegen, was ich gerne haben wollte. Der Kassierer bei Family Dollar guckte mich etwas mitleidig an, als er den 5$-Regenschirm kassierte. Was er nicht weiß: ich brauche den nicht gegen den Hurricane, sondern alsbald (hoffenltich) als Sonnenschutz. Wie dem auch sei, die letzten Reste aus den leeren Regalen habe ich nun beisammen und bin safe.
Die Rakete wird morgen nicht abheben. Der Start wurde verschoben und wir demnächst stattfinden. Wann, ist noch unklar. Hoffentlich erlebe ich es. Nur deswegen bin ich hier.